Business-Knigge-Regeln sollen das Leben erleichtern und ihre Beachtung soll die Karriere fördern, so die Benimmexpertin Sophie von Egidy-Salisch. Wir sprachen mit der 37-jährigen Business-Knigge-Trainerin aus Hamburg über die Kniffe erfolgreicher Geschäftsleute und den Spaß am guten Benehmen.

Interview: Friederike Dräger
Woher haben die Knigge-Regeln ihren Namen?
Adolph Freiherr von Knigge gab mit seinem im Jahre 1788 erstmals erschienenen Buch „Über den Umgang mit Menschen“ den Knigge-Regeln seinen Namen. Er folgte dem Geist der Aufkärung und plädierte für Wertschätzung allen seinen Mitmenschen gegenüber. Entgegen der landläufigen Meinung ist „Der Knigge“, wie sein Buch häufig tituliert wird, kein Benimmratgeber, in dem Einzelfragen erörtert werden, wie zum Beispiel, welche Besteckteile zu welcher Speise genutzt werden.

Und was muss man sich heute unter Business-Knigge vorstellen?
Im beruflichen wie auch im privaten Umfeld sind wir ständig in Kontakt mit anderen Menschen.
Gute Umgangsformen erleichtern dabei die Kommunikation und das Zusammenspiel. Für den beruflichen Erfolg sind sie unerlässlich. Und die Herzensbildung ist genauso wichtig: Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme.

Es geht also nicht darum, jederzeit formvollendet alle Regeln einzuhalten?
Richtig. Die bekannte Formel „Wer die Regeln kennt, darf sie brechen“ bringt dies treffend auf den Punkt. Der richtige Mix zwischen der Einhaltung vorgegebener Regeln und individueller Freiheit ist
das Ziel. Umgangsformen sollten der jeweiligen Situation und dem Gegenüber souverän angepasst werden. Hierbei geht es nicht darum, was ich selbst als angemessen empfinde, sondern was
meinem Gegenüber als korrekt erscheint. Authentizität und Natürlichkeit bilden die Voraussetzung
für selbstbewusstes oder gar charismatisches Auftreten. Und das Herz muss auch mitschwingen.

Also macht einem das Kennen eines gewissen Business-Knigges heutzutage das Berufsleben leichter?
Ja, das wurde sogar wissenschaftlich bestätigt. Laut einer Studie der Universität Darmstadt sind das Auftreten, der Habitus und eine natürliche Souveränität für die Karriere wichtiger als alle Zeugnisse. Dabei gilt nach wie vor: „You never get a chance for a second first impression.” Denn innerhalb von wenigen Sekunden „scannen“ wir unser Gegenüber beim ersten Treffen. Halten hier alle Beteiligten
die Business-Knigge-Regeln auf eine selbst-verständliche und angemessene Art ein, macht dies alles Weitere einfacher. Jedes Umfeld hat zusätzlich zu den allgemeingültigen auch gewissermaßen seine eigenen Regeln. Und darum geht es: diese herauszufinden und sie ohne nachzudenken umzusetzen. Dafür sensibilisiert ein gutes Business-Knigge-Seminar.

Gibt es sonst noch gute Gründe für den Besuch eines Knigge-Seminars?
Nehmen wir zum Beispiel das Thema Dresscode. Natürlich können wir ein Buch zu diesem Thema lesen und dadurch die wichtigsten und allgemeingültigen Basics lernen. Aber es geht doch um viel mehr, nämlich genau um den Kontext, in dem wir uns bewegen. Der Beruf führt uns in die verschiedensten Situationen. Es geht letztendlich darum, auf jedem Parkett eine optimale Figur zu machen und gleichzeitig dem eigenen Stil treu zu bleiben. Genau da setzt ein Knigge-Seminar an: unter fachkundiger Anleitung wird für jede Herausforderung gemeinsam die passende Lösung gefunden. Dabei geht es nicht nur darum, immer den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen.
Bei einer Begegnung sollten sich alle Beteiligten auch noch wohlfühlen.

Der Small Talk ist ein weiterer Bereich, der mir sehr wichtig ist. Nach dem ersten äußeren Eindruck und der Begrußung folgt idealerweise ein Small Talk. Also ein kleines Gespräch. Small Talk ist übrigens viel besser als sein Ruf. Denn jedem Big Talk geht ein Small Talk voraus. Beim Small Talk geht es in erster Linie darum, eine gemeinsame Schwingung zu finden. Ich muss also die Stimmung meines Gegenübers aufnehmen und das Thema sowie die Worte danach ausrichten. In meinen Knigge-Seminaren zeige ich, wie Small Talk mit Leichtigkeit und Charme gehalten wird. Wer die richtigen Kniffe kennt, hat dabei sogar richtig Spaß. Der Besuch eines solchen Seminars fördert das Selbstbewusstsein und ist deshalb eine lohnende Investition in das Selbstmarketing.

Natürlich interessiert uns das Thema Dresscode ganz besonders. Wie wichtig ist es, auf ein passendes Äußeres zu achten?
Wissenschaftler der Universität Yale ließen männliche Probanden entweder im Business-Anzug,
in Alltagskleidung oder in der Jogginghose einen fiktiven Abschluss verhandeln. Die Studienteilnehmer im Anzug waren während der Verhandlung dominanter und erreichten ein deutlich besseres Ergebnis. Sogar ihr Testosteronspiegel war höher.
Das ist für mich das beste Beispiel dafür, wie viel Einfluss die Kleidung auf unser Verhalten hat und wie wichtig es ist, das Äußere bewusst zu wählen.

Angenommen Sie haben heute einen Kundentermin und dieser Kunde ist Geschäftsführer eines produzierenden mittelständischen Unternehmens. Er geht gerne in Jeans und Sakko zu Geschäfts-terminen. Hier ist Ihr Fingerspitzengefühl gefragt und Sie sollten gut überlegen, ob Sie im dunklen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte zum Treffen mit ihm erscheinen.

Der Sommer steht vor der Tür: Worauf sollte man bei der Wahl seiner Sommergarderobe achten?
Kompetenz und Souveränität können auch bei sommerlichen Temperaturen ausgestrahlt werden. Entscheidend ist hierfür auch die Wahl der richtigen Kleidung. Stilvolle Anzüge und Kostüme aus sogenannter „Cool Wool“, also hauchfeiner Wolle, kühlen sogar. Die Ärmel des Oberhemdes bleiben selbstverständlich auch im Sommer lang. Dünne Sommerbaumwolle ist die richtige Wahl.
Allerdings sollte sie sowohl bei Frauen als auch bei Männern blickdicht sein. Herrensocken sind
auch im Sommer so lang, dass sie beim übergeschlagenen Bein die Haut bedecken.
Bei hochsommerlichen Temperaturen dürfen die Farben der Anzüge gegebenenfalls etwas heller werden. Aber auch hier gilt: auf Branche, Unternehmen, Position und Anlass achten. Wer unsicher
ist, ob er bei starker Hitze während eines Meetings sein Sakko ablegen darf, orientiert sich an der ranghöheren Person bzw. am Gastgeber.

Vielen Dank für das lebendige und informative Gespräch!

Sophie von Egidy-Salisch hat hier sechs wichtige Business-Knigge-Regeln für Sie zusammengefasst.

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Aus einer traditionsreichen Familie kommend, hat Sophie von Egidy-Salisch Stil und Etikette von klein auf mit auf den Weg bekommen. Nach Abitur, Ausbildung zur Hotelfachfrau und Jahren im Ausland erwarb sie zusätzlich BWL-Kenntnisse in Heidelberg. Über 10 Jahre war sie auf höchstem Level im Eventbereich tätig. Ihr Business-Knigge-Knowhow war dort täglich gefragt: im Umgang mit Servicekräften, DAX- Vorständen und anspruchsvollen Auftraggebern.

Um dieses Wissen weiterzugeben, gründete
sie 2014 SvE Consulting. Der Erfolg bestätigt
ihr Konzept: Ihre für jeden Kunden maßge-schneiderten Business-Knigge-Seminare
werden mittlerweile im ganzen
Bundesgebiet nachgefragt.

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Mehr Informationen erhalten Sie hier: www.sve-consulting.com

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